Circle of Influence – mein persönlicher Einflussbereich

Wir leben in einer Zeit, die uns mit vielen verschiedenen Herausforderungen begegnet, sei es im beruflichen als auch im privaten und öffentlichen Bereich. Nachrichten überwältigen uns, das Miteinander kann manchmal müde machen, weil wir nicht mehr wissen, wie man sich gut von äußeren Einflüssen abgrenzt.

Stoiker wie Seneca, Epictetus und Marcus Aurelius haben schon vor langer Zeit über die Einteilung unserer täglichen Aktionen gesprochen, die wir in drei Kreise (Circles) unterteilen können. Diese machen unser Leben eben in solchen Situationen einfacher bewältigbar und wir können rasch unterscheiden zwischen Dingen, die wir kontrollieren können, und solchen, die wir nicht kontrollieren können. Die Rede ist von den Cirlces of Influence, Concern und Control. Der Begriff des “Circle of Influence” wird von Stephen Covey in seinem Buch „The 7 Habits of Highly Effective People“ beschrieben. 

Im äußeren Kreis begegnen wir Dingen, die wir weder entscheiden, noch beeinflussen können. Das kann beispielsweise das Wetter, die Wirtschaft oder die Nachrichten sein. Wir haben Bedenken über Dinge, über die wir ständig nachdenken (man merkt schon, es ist ein sehr verkopfter, wenig beeinflussbarer Bereich), aber keine Möglichkeit haben, hier etwas zu verändern.

Im Kreis in der Mitte geht es um Dinge, die wir beeinflussen, aber über die wir nicht entscheiden können. Dazu kann die eigene Gesundheit gezählt werden, oder die Karriere. Ich kann also beeinflussen, wie ich mich bewege und ernähre, oder wie ich mich beispielsweise auf einen neuen Job bewerbe, aber ich habe keinen Einfluss auf die Entscheidungen die damit einhergehen können (Krankheit, Bewerbungsabsage).

Im Kreis der Kontrolle geht es um unser Mindset, um Dinge, die wir beeinflussen UND entscheiden können. Wie ich auf den Kreis der Bedenken und den Kreis des Einflusses reagiere, kommt direkt aus diesem Kreis, nämlich auf meine Handlungen, die ich kontrollieren kann.

Das Gute ist, jetzt weißt du, dass es Dinge gibt, die du nicht kontrollieren kannst, und du kannst dich auf die Dinge konzentrieren, wo du sehr wohl einen Einfluss nehmen kannst. Das macht das Leben ein Stückchen leichter, du gewinnst wieder Energie, die im Nachdenken und Kontrollieren von Dingen gebündelt war, die du ohnehin nie ändern konntest. Dieser Fakt hat sich nicht geändert, aber nun hast du das Wissen darüber, das du für dich verwenden kannst. Auch kann dir dein Ikigai dabei helfen zu wissen, was für dich wichtig ist, worin du auch gut bist, und was du am ehesten kontrollieren kannst.

In einem Team-Workshop habe ich diese Methode dazu angewendet, dass in drei Gruppen jeder Kreis für Fragen des Teams beantwortet wurden. Das hat dem Team geholfen zu sehen, was sie wirklich beeinflussen können und wogegen sie sehr oft gearbeitet haben, ohne Chance auf Erfolg. Das hat ihnen geholfen zu sehen, was ihr Wirkungsbereich ist und hat dazu geführt, dass sie sich ihrer Rolle im Unternehmen wieder stärker bewusst waren. Gerade in Beratungskontexten oder Verhandlungen ist es wichtig, dass wir unsere Grenzen kennen. Sei es als Beraterin, dass man sich von Inhalten abgrenzen muss, die nicht in der eigenen Expertise liegen, und die Person an die richtige Kompetenz weiterverweist. Oder auch in Verhandlungen zu wissen, wo man selber kompromissbereit ist und was nicht mal Teil des Vertrages sein kann, weil hier keine Einflussnahme stattfinden kann.

Die drei Kreise kannst du auch für dich bearbeiten, um herauszufinden, wo du dich gerade im Leben befindest. Worauf habe ich überhaupt Einfluss, und habe mir die letzten Wochen oder Monate immer den Kopf zerbrochen? Und wo habe ich wirklich die Kontrolle? Diese Klarheit hilft, Dinge, die wir nicht beeinflussen können, loszulassen und unsere Haltung dazu zu verändern. Und umgekehrt aber Dinge, die wir sehr wohl kontrollieren und beeinflussen können, mehr in den Vordergrund zu stellen, um wieder eine höhere Selbstwirksamkeit zu spüren.

Ich wünsche dir viel Erfolg und schöne Aha-Erlebnisse bei der Entdeckung deiner drei Kreise.

Alles Liebe, Klara

Ikigai revisited

Es ist wieder eine Zeit vergangen, seit ich den letzten Beitrag geschrieben habe. Ich habe mich selbst immer wieder gefragt, woran das liegt, dass ich mir keine Zeit dafür nehme, regelmäßig dranzubleiben. So bin ich dazu gekommen, mich selbst zu coachen, zu reflektieren und zu beobachten. Dabei habe ich einen Rückblick auf die letzten Monate gemacht und festgestellt, dass sehr viel passiert ist. Und dass es nicht schlimm ist, wenn diese Dinge Vorrang hatten, und ich das Schreiben dafür vernachlässigt habe. Aber ich habe mich auch dabei ertappt, wie ich Schuldgefühle entwickle meinem Blog gegenüber, weil ich nicht „produktiv“ bin.

In dieser Rückschau habe ich mir mein Ikigai, meinen Lebenssinn und meine Lebensziele, wieder genauer angeschaut und die Fragen neu für mich beantwortet. Wenn du dich näher mit dem Ikigai befassen möchtest, empfehle ich dir meinen Ikigai-Beitrag durchzulesen und die Methode für dich selbst auszuprobieren. Was ist also für mich Neues herausgekommen? Eigentlich nichts. Ich bin nach wie vor auf dem richtigen Weg, weiß, wo meine Leidenschaften sind, was ich der Welt zur Verfügung stellen möchte, um diese für uns alle lebenswerter zu machen, ich weiß auch, was ich mir beruflich wünsche und worin ich gut bin. Was hat sich also tatsächlich verändert oder war anders?

Ich habe diesen Spruch von Hans Christian Andersen diese Woche beim Entrümpeln meiner Bücher als Lesezeichen gefunden und er beschreibt genau das, was ich unter Life-Balance verstehe. Das Leben ist der Kern mit seinen Zielen, aber ohne Sonnenschein, Freiheit und eine Blume, also Ressourcen, ist das Leben nicht genug. Vielleicht habe ich also meine Ziele zu starr verfolgt, ohne die Ressourcen um mich zu beachten. Dazu gehören auch Beziehungen zu Menschen, meinen engsten Freund*innen und der Familie. Das letzte Jahr war sehr stark von Arbeit geprägt und ich habe manchmal das Gefühl dafür verloren, auch andere Aspekte wichtig zu nehmen.

In diesem Jahr habe ich schon von so vielen alten Glaubenssätzen und Dingen losgelassen. Ich habe meine heißgeliebte Bibliothek zu Hause gemeinsam mit meinem Mann entrümpelt. Gleiches gilt für andere Medien, die wir nicht mehr genützt haben. Für mich gehört dieses Loslassen auch zu meinem Ikigai. Indem ich alte Dinge loslasse, können neue Erfahrungen Platz finden. Ein Buch dazu kann ich sehr empfehlen: In „Loslassen und dranbleiben“ bietet Bärbel Wardetzky Methoden an, die sowohl das Loslassen als auch das Dranbleiben ermöglichen. In diesem Zusammenhang passt für mich auch der Begriff der „Ambidextrie“ sehr gut, das die Fähigkeit von Organisationen beschreibt, die beidhändig (Ambidextrie) gleichzeitig effizient und flexibel agieren. Unter Nutzung von Bestehendem durch Exploitation und von Neuem durch Innovation können solche Unternehmen ihre Ziele viel besser erreichen. Im persönlichen Kontext und in Hinblick auf das Ikigai kann das bedeuten, effizient in der Zielsetzung zu sein und dann flexibel mit Veränderungen umzugehen, und dank (und nicht trotz) Loslassen und Dranbleiben zum persönlichen Ziel zu kommen.

Im Sinne eures Ikigais macht es also Sinn nachzuspüren, was eure Ressourcen sind, die euer Leben bereichern und vervollständigen. Und sich auch regelmäßig die Frage zu stellen, ist mein Leben und das, was ich als wichtig erachte, in Balance – weg vom Gedanken der Work-Life-Balance, hin zur Life-Balance mit all ihren Möglichkeiten. Mögen sie auch so klein sein, solange sie euch auf eurem Weg begleiten und stärken, wie es die Sonne, Freiheit und Blume für den Schmetterling tun.

Ich wünsche euch und euren Liebsten eine ressourcenvolle Zeit und Gelassenheit bei der Erreichung eurer Ziele.

Alles Liebe, Klara.

Sommerzeit – Slow Time

Wie wir den Sommer für mehr Gelassenheit nützen können

Geht es euch auch so? Ihr freut euch bis Juni auf den Sommer und wenn er dann da ist, ist er entweder sehr schnell vorbei oder auch mit vielen Erwartungen verbunden und ihr könnt ihn nicht so ganz genießen, weil so viele Freizeit-Verpflichtungen auf euch warten. Ihr seht schon – ich habe das Wort „Warten“ schon zweimal benützt – was haben Erwartungen mit dem Warten zu tun? Und wie könnt ihr das für euch persönlich für mehr ruhige Sommertage nützen.

Warten als Kunst

Wir sind das ganze Jahr damit beschäftigt, Dinge zu planen, mit Menschen Termine auszumachen, zu arbeiten, zu lernen, zu tun. Wir finden wenig Zeit, um uns einfach zu entspannen und die Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Da ist der Sommer ein guter Zeitpunkt, es ruhiger anzugehen. Auch wenn wir jetzt schon Mitte August haben, ist es nicht zu spät, etwas Neues auszuprobieren.

Ich beschäftige mich schon länger mit dem Begriff „Slow Travel“ und vermehrt nun auch mit „Slow Life“. Denn ich finde, dass um uns herum genug Stress vorherrscht und wir dort, wo es möglich ist, unser Leben entschleunigen und unsere Entscheidungen dahingehend verändern sollten. Wie wäre es mit einem kleinen Experiment? Slow Life hat viel mit Achtsamkeit zu tun und den Moment, in dem wir uns gerade befinden, mit all unseren Sinnen aufzunehmen. Vielleicht möchtest du heute mal einen anderen Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt gehen, auf dem Rückweg statt mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu Fuß gehen, deine Umgebung wieder bewusster wahrnehmen. Und zwischendurch das Warten als Kunst perfektionieren. Sei es an der Kasse, oder wenn du auf die U-Bahn wartest, oder zu früh zu einem Termin erscheinst. Vielleicht willst du auch bewusst mal früher ankommen und die Zeit nur für dich nutzen. Ohne Musik, ohne Buch. Ohne Ablenkung einfach da sein.

Slow und Flow

Über Flow, also einem Zustand des Schaffensrausches, habe ich bereits einen Beitrag verfasst. Hier geht es darum komplett in einer Tätigkeit aufzugehen, den Moment und alles um sich herum zu vergessen. Und wie passt das mit Slow zusammen? Indem wir etwas finden, das uns begeistert und den Augenblick bewusst erleben lässt, können wir das langsame Leben und Tun für uns neu entdecken. Begib dich auf Entdeckungsreise und finde für dich eine Tätigkeit, die du heute noch ausprobieren möchtest, um in einem Flow zu kommen und das langsame Leben kennenzulernen. Bleibe dabei ganz im Hier und Jetzt, alles andere kann und wird automatisch auf später verschoben. Denn in dem Moment zählt nur die Aufmerksamkeit für diese eine Sache.

Wenn du mit dem Slow-Konzept dann schon besser vertraut bist, kannst du es für dich in einer angenehmen Art und Weise erweitern. Hast du vielleicht schon mal daran gedacht, statt zu fliegen mit dem Zug zu fahren? Viele Strecken ermöglichen das und du kannst auf deiner Slow Reise wunderbar runterkommen, ankommen, neue Menschen kennenlernen, die Natur beobachten, ein Buch lesen. Auch wenn du länger unterwegs sein wirst, ist das genau die Zeit, die du gut für dich nützen kannst. Um abzuschalten und durchzuatmen. Und dann ist der Sommer tatsächlich eine Zeit der Ruhe und des Genießens.

Ich wünsche dir noch einen schönen Sommer mit vielen Slow Momenten.

Alles Liebe, Klara.

Mehr Format mit dem 4-Mat Modell

Wir kennen das alle: die berühmte To-Do-Liste, die uns unser Leben lang begleitet. Sei es in der Arbeit oder zu Hause. Wir wissen meist auch immer, was wir zu tun haben und wie wir es erledigen werden. Und nach Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren wird diese Liste sehr oft nicht kürzer, sondern länger. Irgendwann sind wir frustriert und wissen nicht weiter. Warum ist das so? Weil wir eine entscheidende Frage in unserem Tun noch nicht für uns beantworten konnten.

Weiterlesen »

Mehr Energie mit dem eigenen Rhythmus

Bist du zu müde und schlapp, um dich zu motivieren?

Viele von uns kennen das: Der Frühling steht vor der Tür mit seiner ganzen Naturpracht und Power. Doch bei uns weit und breit noch keine Spur von Power. Wir schlafen entweder schlecht oder so tief, dass wir danach noch müder werden. Wir greifen zu ungesunder Nahrung, weil das viel einfacher ist. Wie kannst du dich also motivieren und mehr Energie aus deinem Alltag zu holen?

Deine Ziele für dich setzen

Als erstes habe ich eine gute Nachricht für dich: Du kannst dich motivieren, ohne auf die Motivation und das Vorbild von anderen schauen zu müssen, oder dich womöglich zu vergleichen. Überall lauern heutzutage perfekte Beispiele, die uns nur suggerieren, dass wir nicht gut sind, so wie wir sind. Dass wir noch perfekter werden können oder uns optimieren müssen. Für diesen Frühlingsstart lade ich dich ganz bewusst dazu ein, deinen Rhythmus für dich zu finden und deinen Alltag bestmöglich danach zu gestalten. Du wirst von mir nicht erfahren, wie du dich gesünder ernähren sollst oder Sport betreiben sollst. Ich werde dir zeigen, wie du deinen individuellen Weg und deinen Motor für dich findest, an den du dich ohne Mühe halten kannst.

8 Tipps für deinen Wohlfühl-Rhythmus:

  1. Du kennst vielleicht schon meinen Beitrag zu Self Care, wo ich dir den Bedürfnis-Kuchen vorgestellt habe. Schau dir nochmal genau an, ob das, was du tagtäglich machst, auch wirklich deinen persönlichen Bedürfnissen entspricht oder ob du dich mit Dingen beschäftigst, die nicht zu dir passen.
  2. Setze dir Ziele, die dich bei der Erfüllung deine Bedürfnisse unterstützen. Diese Ziele kannst du anhand deines Ikigais herausfinden – was ist dir in deinem Leben wichtig und wovon träumst du? Mein erster Blog-Beitrag „Im neuen Jahr ankommen“ hat sich konkret mit deiner Zielsetzung auseinandergesetzt.
  3. Führe eine Woche lang ein Tagebuch über die Dinge, die du erledigst und wie du dich dabei fühlst. Dabei ist es wichtig auf die Uhrzeit zu achten. Das Ergebnis wird dir zeigen, ob du eher ein Morgenmuffel oder eine Nachteule bist. Vielleicht hast du so schon ein erstes Aha-Erlebnis, warum manche Dinge bisher nicht so gut gelaufen sind.
  4. Beachte in diesem Prozess auch deinen persönlichen Flow – dieser hat auch viel mit deinem (Bio-)Rhythmus zu tun. Wann bist du tatsächlich im Flow und wann gelingen dir deine Projekte am besten?
  5. Scanne deine Umgebung bei deinen durchgeführten Aufgaben. Arbeitest du lieber alleine oder im Team? Ist es besser, wenn es ruhiger für dich ist oder bist du gerne mitten im Geschehen? Vielleicht erkennst du eine Mischform, die dir guttut – sowohl im Team für kreatives als auch alleine für konzentriertes Arbeiten.
  6. Führe dich selbst gut und finde anhand deines Self Leaderships Klarheit über deine Aufgaben, und somit über das, was dich den Tag über beschäftigt und wie du es für dich bestmöglich gestalten willst.
  7. Der Wohlfühl-Rhythmus bezieht sich natürlich nicht nur auf dein Arbeitsleben. Deine Life-Balance für dich herauszufinden, kann dabei auch wichtig sein und dazu findest du in meinem Blog-Beitrag einige Tipps.
  8. Und zuletzt: Mache dir eine Liste mit deinen Top-Ergebnissen, was du machen möchtest, um mehr und mehr mit deinem Rhythmus zu leben. Mit Micro Habits wird es dir langsam und Schritt für Schritt gelingen, dein großes Ziel von mehr Gelassenheit und Zufriedenheit zu erreichen.

Ich wünsche dir viel Freude und Gelassenheit dabei, dich und deine Bedürfnisse noch besser kennenzulernen.

Alles Liebe, Klara.